Aktuelle Artikel und Berichte übers Bergwandern im Skiclub Mitwitz
Als wir morgens aufbrechen liegt der Ort unten im Tal im dichten Nebel. Es ist kalt, die Sonne steht noch tief hinter der Bergkette, sodaß der Atem zu kleinen Wolken kondensiert. Vor uns liegt die heutige Tagesetappe: Der Höhenweg zur nächsten Berghütte. Steil und steinig geht der Pfad hinauf zur Scharte, die den Übergang ins nächste Tal verspricht. Bald wird uns wärmer. Als wir die ersten Schneefelder überqueren kommt endlich die Sonne durch und wir halten einen Augenblick an, um ihre wärmenden Strahlen und die Stille zu genießen. Der Nebel im Tal lichtet sich und zum ersten mal sehen wir die Bergkulisse in ihrer ganzen Schönheit: Unter uns das grüne Tal mit den winzigen roten Dächern und über uns bedrohlich steil aufragend die schneebedeckten Felsen und mache von uns fragen sich: “Wie sollen wir da nur durchkommen?” Unterwegs bietet sich ein Klettersteig als Variante an. Die Geübten unter uns können der Versuchung der Felswand nicht widerstehen und seilen sich an. Wir anderen jedoch benügen uns mit dem sicheren Bergpfad.
Schließlich erreichen wir doch den Gipfelgrad. Wir belohnen uns mit der kilometerweiten Fernsicht und einem ordenlichen Vesper aus unseren Rucksäcken. Da drüben auf der nächsten Bergkette erkennen wir unser Ziel, die nächste Hütte, die Stimmung steigt.
Bergab benutzen wir zur Schonung der Kniegelenke und zur Sicherheit Teleskopstöcke.
Die Sonne brennt jetzt heiß auf uns herab aber es nützt nichts, wir müssen nochmals hinauf. Der Rucksack, der das gesamte persönliche Gepäck enthält, wird langsam schwer. Wann kommt endlich die Hütte wieder in Sicht? Endlich, nach etlichen Mühen entdecken wir sie 100m über uns. Das letzte Stück geht jetzt schnell. Oben erwartet uns der schönste Augenblick des Tages: Mit der Gewißheit, es für heute geschafft zu haben, stellen wir den Rucksack ab und stoßen mit einem Weizenbier auf unsere Ankunft an. Frei vom üblichen Autolärm und dem Massentourismus im Tal genießen wir auf der Terrasse das Bergpanorama bis zum Sonnenuntergang.
Nach einem deftigen Abendessen kommt bei einem guten Tiroler Zweigelt langsam Stimmung in der Stube auf und schnell machen wir neue Freunde. Aber viel zu bald heißt es: Hoch ins Lager zum Schlafen. Doch schon morgen Früh wartet der nächste Bergweg und die nächste Hütte auf uns...
Leider läßt sich der Genuss des Bergsteigens nur schwer in Worte fassen und wer es nicht selbst einmal auspobiert hat, wird es schwer verstehen können.
Bergwandern ist auch mehr als nur stupides Konditionstraining. Es fördert die Teamfähigkeit, die Kameradschaft, den Orientierungssinn und die Organistationsfähigkeit. Man lernt den eigenen Körper besser einzuschätzen und bekommt ein Auge für die Natur. Nach dem Motto “Weniger ist mehr” lernt man wieder Freude an kleinen Dingen zu haben und sieht viele vermeinlich unverzichtbare Errungenschaften userer modernen Zivilistion mit anderen Augen.
Wer neugierig geworden ist: Der Skiclub fährt zweimal im Jahr in die Berge. Mitmachen kann jeder, vom Sportmuffel bis zum Marathonläufer. Wir teilen uns je nach Leistungsvermögen in kleinere Gruppen auf. Ansprechpartner ist Günter Abel, Tel: +49 9266 540 / +49 173 5600600